E-Rezept – Neuerungen zum 01.09.2022

Nach langem Ringen wurde der Zeitplan für die Einführung des E-Rezepts offiziell beschlossen. Die Umsetzung startete am 01.09.2022. Aber was heißt das jetzt eigentlich ganz genau? Gibt es jetzt nur noch das E-Rezept beim Arzt? Braucht man zur Rezepteinlösung jetzt zwingend ein Smartphone? Wir bringen Licht ins Dunkel: Wir stellen die Neuerungen seit 01.09.2022 vor und geben unsere Einschätzung zur Entwicklung in Thüringen und Sachsen-Anhalt ab.

Das E-Rezept ist in aller Munde und dennoch nicht im Patientenalltag angekommen. Das liegt im Wesentlichen daran, dass sich zumindest bei uns in Thüringen und Sachsen-Anhalt noch gar nicht so viel geändert hat. Denn schon seit längerem können Ärzte E-Rezepte freiwillig ausstellen und Apotheken E-Rezepte freiwillig annehmen.

Ab 01.09.2022: Die Apotheken müssen E-Rezepte annehmen – Ärzte haben noch die Wahl

Die Neuerung beim E-Rezept zum 01.09.2022 beinhaltet lediglich, dass die Freiwilligkeit auf Seiten der Apotheken wegfällt.^[1] Alle Apotheken müssen nun in der Lage sein, ein E-Rezept anzunehmen und zu verarbeiten. Im Gegensatz dazu besteht bei den Ärzten hier in Thüringen und Sachsen-Anhalt immer noch keine Pflicht, ein Rezept elektronisch auszustellen. Das heißt, wenn ein Arzt die Medikamente weiter per Rezeptausdruck verschreiben möchte, dann kann er das tun. Und jede Apotheke nimmt weiterhin den Rezeptschein an und gibt das Medikament aus. Eigentlich alles wie gehabt.

Wie geht es mit dem E-Rezept weiter?

Bisher erfolgte nur die Einigung zur 1. Stufe der flächendeckenden Einführung mit Start am 01.09.2022. Neben der Verpflichtung aller Apotheken in Deutschland zur Annahme digitaler Verschreibungen beinhaltet dies weiterhin die Verpflichtung zur Ausstellung der E-Rezepte durch Ärzte nur für die Regionen Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe. Die nächsten Schritte der stufenweisen Einführung sind aktuell noch nicht beschlossen. Ziel ist die bundesweite Nutzung des E-Rezepts in 2023. In Thüringen und Sachsen-Anhalt werden somit noch einige Monate die altbewährten Rezeptscheine ausgestellt werden.

Was heißt das für den Patienten?

Im Grunde genommen bleibt alles beim Alten. Es muss kein Patient Sorge haben, dass er aufgrund einer mangelnden technischen Ausstattung ein E-Rezept nicht einlösen und somit nicht medikamentös versorgt werden kann. Das heißt für Sie als Patient: Solange der eigene Arzt noch keine E-Rezepte ausstellt, erhalten Sie weiterhin den altbekannten Rezeptschein vom Arzt und lösen diesen in der Apotheke ein. Und selbst wenn der Arzt E-Rezepte ausstellt, so kann der Arzt sie auf Nachfrage auch ausdrucken.

Wenn Sie aber schon jetzt das digitale Einlösen von Rezepten üben möchte, können Sie hierfür die App e-Rezept REGIO nutzen. Nachdem Sie den Rezeptschein oder das ausgedruckte E-Rezept abfotografiert haben, wird dies per App an eine der Medipolis Apotheken vor Ort übermittelt und Sie erhalten, wenn gewünscht, das Medikament spätestens am nächsten Werktag per Boten zugestellt.

Sie wollen mehr über die e-Rezept REGIO App erfahren?

Die e-Rezept REGIO App bietet Kunden in den Regionen Jena, Weimar und Gera bereits jetzt alle Vorteile des E-Rezepts auch mit herkömmlichen Arztrezepten an. Laden Sie einfach ein Foto des Rezepts in der App hoch. Die 1. Männermannschaft des HBV Jena 90 zeigt im Video, wie leicht und bequem das funktioniert. Probieren Sie es einfach auch mal aus!

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[1] https://www.bundesgesundheitsministerium.de/e-rezept.html